Samstag, 5. Dezember 2009

Schlammcatchen

Ich verbringe den heutigen Tag damit, diesen vermaledeiten dänischen Essay auf Papier zu bringen - überraschend erfolglos und meine Mentorin ist nicht erreichbar, dabei sollte die dieses Ding doch mal durchlesen. Naja.
Springen wir zum unterhaltsamen Teil Adventskalender No 5 und natürlich dachte keiner, dass ich es bis zu dieser Nummer schaffe. Ich alleine klopfe mir also lobend auf die Schulter und schüttle den Kopf über jeden, der mir so wenig vertraut.

Nun, hierum geht es heute: SEX - SEX - SEX. Geil, was?
Folgendes: Manche von euch werden eventuell bereits Gerüchte darüber gehört haben. In Kopenhagen treffen sich demnächst Leute (welche ist eigentlich egal, hauptsache Obama kommt), um ein wenig übers Klima zu sprechen. Man könnte behaupten, Kopenhagen spielt deshalb generell etwas verrückt. Würde man dies behaupten, hätte man recht. Man hat eine Reihe neuer Gesetze eingeführt, um Personen, zum Beispiel Aktivisten, auch ohne, dass sie irgendetwas gemacht hätten, erst einmal 12 Stunden einzusperren, damit es gar nicht soweit kommt. Und weil es wohl einige Aktivisten geben wird, wurden bereits Lagerhallen zu Notfallgefängnissen umgebaut.
Kopenhagens Bürgermeisterin, Ritt Bjerregaard, hat keine neuen Gesetze geschaffen. Aber natürlich fürchtet auch sie den Verfall ihrer Stadt - vor allem den moralischen Verfall. Besonders fürchtet sich sich davor, dass lüsterne Staatschefs die Prostitution in Kopenhagen hochschnellen lassen.
Ich habe vielleicht schon erzählt, dass Kopenhagen ziemlich sauber und ziemlich ungefährlich ist? Ich zeige euch mal ein Bild der einzigen berühmt-berüchtigten Straße der Stadt:
Istedgade
Die Istedgade. Gruslig, was? Nun gut, sobald die Sonne untergeht, sollte man die Istedgade wirklich meiden. Da stehen dann die Mädchen schon mit ihrem Zuhälter im Rücken und die Fixer liegen auf dem Gehsteig. Und wenn man da alleine langgeht, wird man mit einer ziemlich hohen Wahrscheinlichkeit ausgeraubt und zusammengeschlagen. Wie mein Mitbewohner zum Beispiel. Jedenfalls ist die Istedgade denkbar weit entfernt vom Bella Center, in dem die ganzen Klimafreunde diskutieren werden. Und vielleicht dreht es sich auch mehr um die Edelprostituierten.
Jedenfalls hat Koppes Bürgermeisterin in allen einschlägigen Hotelzimmern, die mit den teuren Zimmern für wichtige Regierungsvertreter, Karten auslegen lassen, auf denen steht: "Sei tragfähig - Kauf keinen Sex!"
Mal sehen, ob das zieht.
Kopenhagens Prostituierte lassen sich aber nicht einfach so mit der Moralkeule aushebeln. Die wissens ja besser: Es geht um Sex und Geld.
Deshalb bekommt jeder, der während des Klimagipfels eine Prostituierte aufsucht und eine dieser Karten + Zugangsberechtigung zum Klimagipfel mitbringt, die erste Runde vögeln gratis.

Nun sehe ich also mit Schrecken Sodom und Gomorrha über die Stadt einbrechen. Bis bald.

Eine Dose Kultur, bittescheen.

Heute ist Freitag und die meisten von euch sind auf irgendwelchen "Partys" und "saufen" und wachen morgen mit Mundgeruch und einer matschigen Birne auf. Na super! Ich nicht. Ich werde morgen früh um 9 schon aussehen wie die Inkarnation der Lebendigkeit und Frische und dabei aus dem Mund nach Veilchen duften. Denn: Ich war heute im königlichen Theater, Ballettaufführung. Gezeigt wurde der Nussknacker in einer zauberhaft-kaleidoskophaften und witzigen Inszenierung. Zum Nussknacker habe ich seit langem eine besondere Beziehung, seit ich ihn damals im zarten Alter von 12 Jahren in der Wiener Staatsoper spielen durfte - erste Geige. Haha, eine gute Geschichte übrigens. Und nicht mal gelogen.
Genug rumgesnobbt.
Kopenhagen ist mittlerweile von Globen überzogen, die auf Erderwärmung aufmerksam machen. In der Metro wurde ich heute daran erinnert, dass wir mit CO2 nicht nur die Atmosphäre zerstören, nein, auch die Meere werden überalgt. Das heißt, die Fische sterben. Auch die niedlichen Fische. Was soll ich sagen? Man stumpft ziemlich ab. Das ist wie mit den Killerspielen. Wenn man dir ständig zuruft: "Wenn du zuhause die Heizung mit Öl laufen lässt, tötest du Eisbären und Fische!", sagt man irgendwann: "Jahaaa. Und?"
Natürlich ist das nicht gut. Aber es ist gewollt! Die Regierungen wollen kein verbindliches Klimaabkommen, und sie bringen die Menschen dazu, dass ihnen das Wurst ist.
Der Kopenhagener Weihnachtsbaum lässt seine Lichter übrigens auch nur leuchten, wenn jemand dafür in die Fahrradpedale tritt. Juhu, Klimaretten zum mitmachen. Eine stromfressende Lichterkette weniger in der Welt, na Gott sei dank.

Adventskalender 4
Das gilt für gestern. Ich bin ja immerhin nur knapp drüber.

Gut. Ich wollte euch mein Lieblingsweihnachtslied zeigen, "Nu er det jul igen", das Lied, bei dem die Dänen um den Weihnachtsbaum tanzen. Bei Youtube gibts aber nur so weniger gute Versionen, das könnt ihr euch dann selber raussuchen. Ich zeige dann halt das Video vom schwarzen Block, der nächste Woche mal vorbeischaut.

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