Ich bin wieder in Deutschland und der Stecker meines PC-Ladegerätes passt nicht in die Steckdose. Wieso hat die EU sowas denn noch nicht verboten?
Deshalb wars das auch schon wieder.
Tz.

Oh Gott, ist das traurig.
Ich bekämpfe das mit Wein (Sorgen im Wein ersaufen. Aber nur in billigem). Außerdem habe ich die fixe Idee, das "Regalfächer und Schubladenfächer Auswischen" auf morgen früh um halb 6 zu verschieben. Mal im Ernst, Schubladen sind doch schon dafür gemacht worden, um Schmutz zu verstecken.
Jedenfalls, begonnen hat der Tag damit, dass ich verkatert ein 20 Kilo schweres Paket zur Post geschleppt habe und dafür ordentlich abkassiert wurde. Dann bin ich durch die von Polizeigewalt sichtlich verschreckte Stadt gelaufen (Leute werfen der Polizei ängstliche Blicke zu, ich war so mutig, die Straßenseite zu wechseln, hoho) dann habe ich Paulina zum Flughafen gebracht und bin ängstlich mit einer Tüte einer großen Fastfoodkette (Ne, die andere) nach Hause geeilt, ständig auf der Hut vor Klimaaktivisten, dann habe ich das Zimmer gewischt und das Klo geputzt, dann bin ich durch den Neuschnee (Neuschnee!!!) ans Meer gestapft und habe "Goodbye!" hinausgeschrieen (das Meer ist international und versteht nur Englisch), dann habe ich mich von meinen Mitbewohnern verabschiedet und nun sitze ich hier und mein Herz sagt: "Ooooch."
Krass, wie mir das fehlen wird. Die Stadt. Vor allem die Stadt.
Ich möchte überhaupt nicht mehr darüber reden. Also, Adventskalender hingeklatscht.
Adv-ka 15
Weil ich in Jammerstimmung bin, müsst ihr euch jetzt die dänische Nationalhymne reinziehen.

Was waren wir aus dem Häuschen! Uhuuuu!

Ich wusste, der Kerl mit dem Sony-Handy ist schnell. Ich stand links von ihm. Ich hab euch eingeladen, ihr wärd besser gekommen. Shize!

Heute morgen bin ich zur nachtschlafenden Zeit aufgestanden - um halb sieben. Schuld an dieser Tortur war DAS Examen. Problematisch war, dass ich gestern mit dem Ziel, unnötigen Ballast loszuwerden, ziemlich rigoros sämtlichen Papierkram, der mir nicht interessant vorkam, aussortiert und entgegen der Gewohnheit sofort in den Altpapiercontainer geworfen habe. Inklusive des Zettels, auf dem ich den Zeitpunkt des Exames notiert hatte. Also musste ich in den sauren Apfel beißen und früh aufstehen, ich dachte mir: Nicht vor acht und nicht nach neun. Neun war dann natürlich richtig. Aber die Vorsicht war doch angebracht, denn ein Mädchen, das viertel nach neun im Examensraum stand, wurde von der Prüfung ausgeschlossen. Jedenfalls habe ich dann vier Stunden lang Botho Strauß vom deutschen ins dänische übersetzt.
Das Aufsichtspersonal bestand aus Senioren, die Verwirrung gestiftet haben. Zunächst, weil keiner von uns seinen Drucker (!) dabei hatte, um den Text auszudrucken. Dann wurde meine CPR-Nummer angezweifelt, die einfach nur aus meinem Geburtstag und vier weiteren Ziffern besteht (in meinem Fall also: 010787 4402). Warum auch immer "irgendwas mit meiner CPR-Nummer nicht stimmen sollte, beantwortet wurde mir die Frage nicht und irgendwann haben sies akzeptiert.
Jedenfalls füllt diese Prüfung 15 saftige ECTS-Points auf mein Konto.

Nun folgt eine Fotoparade, der ich den Titel "Adventskalender 13" gebe.

Zunächst: Ein kreativ bearbeitetes Christianiabike, aufgenommen am Bella Center (Klimakonferenzzentrum). Christianiabikes sind die mit drei Rädern und einem praktischen Kasten vorne dran, in dem meist Kinder transportiert werden. Ich hätte gerne eins. Sie sind eher teuer.

Hier ist eine andere Kopenhagener Fahrradspezialität, ich kenne den Namen nicht. Es ist das ideale Einkaufsbike (ich habe mal jemanden 5 Bierkästen damit transportieren sehen) oder aber Umzugsfahrrad. Und das weiße Fahrrad kostet mehr als 2000€.

Noch ein Schaufensterfoto: Ein Haarkleid (Ich habs mit dem drehen nicht hinbekommen. Seid mal nicht so träge!). Gewoben aus Haar. Jedenfalls habe ich es in Frederiksberg geknipst, und Frederiksberg ist wunderbar. Es steht auf Platz zwei der Orte in Kopenhagen, an denen ich leben würde, wäre ich reich und lebte in Kopenhagen. Platz eins hält die Insel Holmen im Stadtteil Christianshavn, wegen der fabelhaften Architektur, die alt und neu mischt, und weil jedes Haus einen Anlegeplatz besitzt und man mit seinem Segelboot direkt in den Hafen und dann aufs Meer hinaus segeln könnte... Allerdings ist das ganze so teuer, dass dort nur Spitzenpolitiker, "Celebrities", erfolgreiche Unternehmer usw. wohnen. Frederiksberg ist eigentlich nicht Kopenhagen, sondern eine freie Kommune, die aber mitten in Kopenhagen liegt. Dänen scheuen sich nicht vor komplizierten Lösungen. Jedenfalls ist es schick und doch auch etwas teurer, es hat den Zoo und den schönsten Park, es ist ziemlich jung und die Carlsbergbrauerei liegt um die Ecke. Ach ja, und es gibt beleuchtete Parkplätze! Na und, mag manch einer denken, aber sie sind von unten beleuchtet. Seht!

Eigentlich gab das auch den Ausschlag. Platz drei folgt nämlich dicht, Nørrebro. Ungleich heruntergekommener, dafür die Kneipen mit den fertigsten Leuten und seit den Schießereien auch erschwingliche Mieten. Außerdem zentrumsnah.
So, und jetzt hole ich auf und präsentiere euch Adventskalender 14, Videoklip mit Aufnahmen aus Nørrebro. Wird nach ein, zwei Minuten langweilig, dafür ist das Material erst zwei Tage alt.

Ich fang jetzt an zu packen.

Ich habs total vergessen. Aber hier wäre vor allem mal Mitleid angebracht, weil ich sehr ungesund aussehe, und durchaus auch sehr ungesund bin. Seit zwei Tagen geht es bergab, mittlerweile sehe ich mich kaum mehr zu etwas anderem in der Lage als im Bett liegend unglaublich viel Schleim zu produzieren.
Also gibt es einen Adventskalendereintrag 12 und dann melde ich mich später nochmal. Hoffentlich. Aua.

Ich bin so am Ende, deshalb schicke ich euch einen Link zu einem skandinavischen Glühweinrezept und sage gleich dazu, dass der Autor schlecht recherchiert hat und sogar die Dänen die Erfindung des Glöggs den Schweden zuschreiben. Deswegen schreiben sie "Glögg" auch mit "ö". Und Doppel-g am Ende. Sowas benutzen Dänen sonst nicht. Egal. Hier der Link:
http://blog.zeit.de/nachgesalzen/2009/12/09/gl%C3%B8gg-so-schmecken-danische-weihnachten_2261

Ich habe gerade eine E-Mail erhalten, in der ich darauf hingewiesen werde, dass ich wegen der Klimakonferenz meinen Ausweis mit in die Uni bringen muss, wenn ich das Examen schreiben will, da mich Wachpersonal durchchecken wird.
Apropo: Morgen ist die Großdemonstration angekündigt, auf Sitzblockaden stehen 40 Stunden Gefängnis. Polizei hat auch schon aufgerüstet, was mich in Bedrängnis gebracht hat, weil man keine Zigaretten auf die Straße werfen darf.
Überhaupt hat sich aber mein Abwehrsystem, die Memme, wiedermal umpusten lassen und ich jammere mitleidsheischend. Meine Nase fühlt sich an, als hätte ich schlechtes Koks gezogen. So'n Dreck.
Deshalb bin ich eher in schlechter Laune und hau einen einfallslosen Adventskalender 11-Eintrag raus.
Passenderweise gehts um Drogen und Musik.
"Oppe i Træet" ("Oben im Baum") von Young Flowers, ist nicht deren Video, das war so eine 70er-Band, also vor der Videoclipära. Ich kann nicht mehr, ich fühle mich zu sehr angestrengt von Schreiben. Ziehts euch halt einfach rein.

Ich habe heute nicht viel Zeit.
Heute habe ich Christiania besucht, eigentlich sollte es ein Abschiedsbesuch sein, aber nun doch nicht. Denn in Christiania gibt es den abgefahrensten Weihnachtsmarkt überhaupt. Christiania besteht zwar hauptsächlich aus Hunden, Kindern und vernebelten Leuten, aber da die meisten dort von etwas leben, was man wohl Kunsthandwerk nennen kann, tun die Drogen doch ihr gutes. Und: Das ganze ist in einer alten Lagerhalle, mit Holzbalken, lauter kleine Stände, enge Gassen dazwischen - es ist so eine Art Wunder-Basar. Und überall Zimt- und Marihuanaduft.
Ihr solltet jetzt (!) eure Koffer packen und meine letzte Woche nutzen. Die Tür steht sperrangelweit offen und ihr würdet es lieben. Wenn keiner kommt, erzähle ich euch morgen mehr vom Wunderweihnachtsmarkt. Heute keine Zeit.

Adventskalender 10
Bleiben wir etwas beim Thema. Heute gibts Musik von der wohl bekanntesten Hippieband Dänemarks: "The savage rose". Vor allem bekannt durch die stimmgewaltige Sängerin. Dies ist allerdings ein Instrumentalstück. Es stammt aus einem Ballett, "Dødens Triumf" (=Triumpf des Todes), das die Gruppe nach einem Stück von Ionesco geschrieben haben. Es wurde in Dänemark sechs Jahre ohne Unterbrechung gespielt (1972, alle Tänzer waren nackt) und die Platte ist bis heute die meistverkaufte eines dänischen Musikers. Ignoriert das Video. Es gab kein annehmbares.

Ich zäume das Pferd von hinten auf und beginne mit "Was eben geschah" und ende mit "Was gestern passierte". Soviel zum Aufbau.

Gerade war ich im Theater.

Pornotopia!
Natürlich gab es Nackte! Und Leute in Stöffchen. Es war eine Komödie, ich habe viel verstanden, doch nicht alles, aber Männer, die ihren Penis schwingen, versteht man doch auf der ganzen Welt. Kulturgeschichtliche Bemerkung: Dänemark feiert 40 Jahre legale Pornografie. Dänemark war damit das allerallerallererste Land, das Pornografie legalisiert hat. Dänemark ist somit Schuld an der Übersexualisierung unserer Generation und wir sagen: Danke.

Gut. Klima. Aktivisten? Nö. Naja, ein paar. Es geht hier auch erst ab dem 11. richtig los, pfeifen die Spatzen von den Dächern und sagen die Plakate. Jedenfalls: Die Aktivisten, die da waren, waren äußerst unterhaltsam. Zwei Gruppen stelle ich vor.
1. Die fröhlichen "Wir essen keine Tiere, weil wir Tiere hassen"-Aktivisten

Ort: Bella Center, da, wo die Delegationen sitzen und man nicht rein darf.
Erkennungsmerkmale: Asiatisch. Lustige Kuscheltierhüte, trashige Plakate mit sprechenden Comoctieren drauf.
These: Vegane Ernährung rettet die Erde!
Zukunftsprognose: Bis 2012 ist alles Eis der Erde geschmolzen.
Webpräsenz: www.suprememastertv.com/sos
Aktivismus in schlecht. Ich meine, diese Leute sind total irre! Nicht das coole "irre", das schlechte. Ich dachte mir, ok, Veganer wollen die Welt retten, naja. Wie langweilig. Aber als ich mir später das Infomaterial, das mir insgesamt fünf mal angeboten wurde, durchgesehen habe, war das schon fast etwas traurig. Die einzig wirklich aktiven Aktivisten stützen zirka 95% ihrer Forderungen auf eine gewisse Supreme Master Ching Hai, ihreszeichens "World-renowed Humanitarian, Artist and Spiritual teacher".
Zur "Vegetarian and Vegan Elite of the World" zählen sie: Socrates, Pythagoras, Kate Winslet, Jesus, Pamela Anderson, Charles Darwin, Shania Twain und viele mehr!
Auf einem der vier beidseitig engbedruckten DinA-4-Flyern sind süße Tiere versteckt. Ein Schweinchen, das sagt: "Save our lives! We love you!": Ein Delfin, der sagt: "Long life to you!". Eine Henne mit Küken, die sagen: "We pray for you!".


2. Rappende Fun-Aktivisten (mit ernster Message, jaja)

Sie stehen in der Innenstadt. Sie rappen, sie posen. Sie verteilen keine Broschüren, ich hab keine Ahnung, um was es ihnen geht.
Jedenfalls. NTV wurde davon angezogen. Was wiederum Leute angezogen hat.

Ich bin durchs Bild gelaufen, einer gesehen? Na?
So. Morgen dann wieder.

Ach ja. Das war heute ziemlich viel, nicht wahr? Das zählt dann also als Adventskalender 9.

Ich war heute auf Fotosafari, Aktivisten knipsen. Nur soviel: Es gab nicht sehr viele, dafür interessante. Und mit diesen Worten vertröste ich euch. Ich muss nämlich ins Bett, um morgen extra früh zur Uni zu gehen, und die abenteuerliche Suche nach einem funktionierendem Drucker antreten. Trotz Groll über die Vertröstung bitte ich um gekreuzte Finger zum Glück-Wünschen. Danke.
Obwohl ich also überhaupt keine Zeit habe, gibts nun den Adventskalender 8, für mich mittlerweile zum Disziplinierungsprojekt verkommen.
Ein Clip! Wie einfallsreich! Es geht um Kunst, Klima und den dänischen Humor.

Ein herzliches "Halloooho!" aus der Schlagzeilenstadt. Nun, für diejenigen, die sich fragen, was in dieser zum Synonym verkommenen Stadt tatsächlich abgeht:
Es laufen neongelbbewestete "Climate conference guides" rum, die sich den geschäftig aussehenden Leuten um mich herum aufdrängen und ihnen ungefragt den Weg zum Bella Center erklären. Ich wurde nicht belästigt. Ich sehe wohl irgendwie nicht bedeutend aus.
Auffällig ist die Polizeipräsenz. Vor allem, weil ich in Kopenhagen bisher höchstens mal ein Poleizeiauto (die gibt es übrigens in weiß, schwarz und blau) gesehen habe. Als ich heute in der Metrostation Polizisten gesehen habe, dachte ich erst, dass sind It-People in schicken Overalls. Nun, ich habe den Nachmittag in de Stadt verbracht und etwa vier kleine Grüppchen munter schwatzende Polizisten gesehen. Kopenhagen ist so - friedlich.
So richtig "ab" gehts hier jedenfalls noch nicht. Es gibt da so ein "Klimaentertainmentcenter" am Rådhusplads, direkt neben der Hauptverkehrsstraße. Morgen gehe ich hin und schieße Fotos, dann erkläre ich das auch näher.
Jedenfalls laufen Menschen mit Ausweisen umher, sie sehen ein bisschen aus wie diese alleine reisenden Kinder, die diese "Bitte pass auf mich auf"-Schildchen umgehängt haben.
Ein schwedischer Pennerweihnachtsmann mit Schnaps im Sack war auch da. Juhu!
Und damit kommen wir zum Julekalender=Adventskalender 7.
Wie wärs mit einem Gratisdownload dänischer Hiphop? Es ist auch gar nicht sooo mies, mal so mit dem dänischen Mainstream verglichen... Viel Spaß.
http://www.kinski.dk/site/
Auf "download her" klicken, ne?